Schnarchschienen bei Schlafapnoe anpassen

Schnarchen ist manchmal mehr als eine nächtliche Ruhestörung. Dahinter können ernsthafte gesundheitliche Probleme stecken. Nämlich dann, wenn es im Schlaf zu Atemaussetzern kommt. Viele Patienten bemerken dies selbst gar nicht und entwickeln eine schleichende obstruktive Schlafapnoe (Atemstillstand im Schlaf). Zu den Nebenwirkungen zählen Übermüdung, Herzprobleme, risikoreicher Sekundenschlaf, erhöhte Unfallgefahr und Antriebslosigkeit. Eine vom Zahnarzt individuell angepasste Schnarchschiene kann hier Abhilfe schaffen, schweren Folgen vorbeugen und einen ruhigen Schlaf unterstützen.

Was ist eine Schlafapnoe?

Schnarchen entsteht durch das Flattern des Gaumensegels. Der Rachenraum verschließt sich bei Schlafapnoe für kurze Zeit komplett- es kommt die Atemaussetzern und einem Stopp der Sauerstoffaufnahme. Nach dieser Unterbrechung wacht der Patient auf, und die geht Atmung weiter. Von diesem Atemstillstand im Schlaf in unterschiedlicher Frequenz wird der gesamte Körper stark strapaziert.

Wie wird eine Schlafapnoe festgestellt?

Eine obstruktive Schlafapnoe wird im Schlaflabor diagnostiziert. Fünf oder mehr Apnoe-Intervalle über 10 Sekunden Dauer weisen auf die Erkrankung Schlafapnoe hin. Beim Screening vor Ort treten neben den Atemaussetzern auch andere Atemstörungen im Schlaf zutage. Im Schlaflabor werden die  Herzfrequenz des Patienten, seine Augenbewegungen sowie die Muskelaktivität und die Pulsoxymetrie (Sauerstoffsättigung des Blutes) gemessen und der Befund anschließend ausgewertet.

Welche Therapien gibt es?

Bei leichter bis moderater Schlafapnoe ist die Versorgung mit einer Schiene die geeignete Therapie. Diese Protrusionsschiene wird vom Zahnarzt an den jeweiligen Kiefer angepasst. Das entnehmbare Mittel ist aus transparentem Kunststoff Material und wird in Unterkiefer oder/und Oberkiefer getragen.

Der Zahnarzt kann bei Schlafapnoe eine spezielle Bissschiene anpassen. Hier gibt es vier unterschiedliche Modelle:

  • Protrusionsschienen für den Unterkiefer
  • Schienen für den Oberkiefer
  • Zungenretainer (verhindert das Rückfallen der Zunge)
  • Zungenextensoren (hält die Zunge im vorderen Bereich)

Die narval Unterkieferprotrusionsschiene ist klinisch erprobt und bietet durch ihre Anfertigung nach Maß höchste Präzision. Sie wird vom Zahnarzt direkt an die Anatomie des Kiefers des Patienten angeglichen.

Hochwertige Somnoguard Schienen schieben den Unterkiefer sowie die Zunge nach vorne und sorgen für freie Atemwege. Die Zunge kann nicht in den Rachen gleiten.

Eine Alternative zu den Anti-Schnarchschienen ist das Schnarch-Mundstück, das die Nasenatmung fördert. Es vermeidet die Mundatmung im Schlaf. Das Mundstück wird zwischen Lippe und Zähnen eingebracht und ist zu groß, um verschluckt zu werden.

Auch eine Behandlung mit einer Schnarchspange kann die Schlafapnoe lindern. Hierbei kommt eine mit Silikon verkleidetet Edelstahlschlinge zum Einsatz, die im Gaumen des Patienten fixiert wird. Sie wird bei Mundschnarchen empfohlen. In dem Fall schnarcht der Betroffene bei geschlossenem Mund in jeder Lage.

Wie funktioniert die Schnarchschiene?

Die Schiene wird nachts getragen. Sie schiebt im Schlaf den Unterkiefer nach vorne und hält ihn in dieser Position. So kann die Zunge nicht nach hinten rutschen. Die Atmung und die Sauerstoffversorgung verbessern sich, da der Rachen mehr geöffnet ist. Die Schlafqualität steigert sich- die Schnarchschiene hat einen positiven Effekt auf die Atemaussetzer. Der Patient wacht erholter auf und ist leistungsfähiger.

Wie läuft die Behandlung ab?

Vor der Behandlung in der Praxis steht die Konsultation des HNO oder Arztes, der den Patienten überweist. Dem Anpassen der Schiene durch den Zahnarzt geht außerdem die Untersuchung beim Lungenfacharzt, zu dessen Bereich die Schlafmedizin gehört, voraus. Es kann darüber hinaus ein Check-up im Schlaflabor zur Abklärung nötig werden. Danach schließt sich die Überprüfung durch den Zahnarzt und das Dentallabor an, in der eruiert wird, ob die Schienentherapie für den Patienten sinnvoll ist. Nach einer Funktionsanalyse des Zahnarztes folgen dann die Gebissabdrücke, gemäß derer die Schienen passgenau angefertigt werden. Voraussetzung dafür ist ein belastbarer Kiefer Status.

Was sind die Vorteile der Schienentherapie?

Die Patienten profitieren vom unauffälligen Aussehen, dem hohen Tragekomfort und der unkomplizierten Pflege der Zahnschiene. Die Schnarchschiene wird nach der Benutzung einfach mit lauwarmem Wasser abgespült und anschließend mit der Zahnbürste vorsichtig gereinigt. Die Schiene kann beides: Bruxismus (Zähneknirschen) in Ober– und Unterkiefer sanft korrigieren und eine geringfügige bis mäßige Schlafapnoe schonend behandeln. Auf diese Weise wird eine Abrasion der Zähne verhindert und Kiefergelenkbeschwerden sowie Schmerzen im Mund in Folge des Zähneknirschens vorgebeugt. Der ausgeübte Druck durch innere Anspannung des Patienten und die mechanische Reizung schädigen die Zähne nicht weiter. Die Zähne reiben nicht mehr aufeinander, und ein tadelloser Biss bleibt erhalten. Das verwendete Material für die Unterkieferprotrusionsschiene und die Schiene für den Oberkiefer ist gut verträglich. Mit Irritationen im Mund und Rachenraum ist nicht zu rechnen. Die Haptik ist an der Innenseite angenehm weich und außen fest- dadurch ist die Zunge vor Verletzungen geschützt. Auch die Atemwege werden nicht in ihrer Funktion gestört.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Nach jahrelangem Tragen der Schnarchschiene kann es gelegentlich zu einem Defekt an Zahnfüllungen oder Verblendungen kommen. In Einzelfällen sind Beschwerden an Zähnen mit Wurzeldefekten oder Zahnverschiebungen möglich. Kiefergelenkschmerzen können mit einer Schienenkorrektur schnell behoben werden. In der Regel sind die Schienen aber so gut an den individuellen Zustand des Kiefers und der Zähne angepasst, dass es zu keinen Nebenwirkungen kommt.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Schnarchschiene?

Die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen ist im Einzelfall möglich. Hierbei ist die belegte ärztliche Notwendigkeit entscheidend. Auch bei der Unverträglichkeit einer Atemmaske verbunden mit psychischen Faktoren kann in einigen Fällen eine Kostenerstattung erwirkt werden. Ein Argument ist, dass die von den Krankenkassen bewilligte CPAP-Therapie (Atemmaske) meist teurer und dazu für den Patienten meist problematisch in der Anwendung ist. Viele Patienten berichten über eine Einschränkung in der Bewegungsfreiheit beim Tragen der CPAP-Maske.

Die Schnarchschienen bei obstruktiver Schlafapnoe werden von manchen Krankenversicherungen bezuschusst. Es ist ratsam vor Beginn der Schienentherapie die Kostenübernahme vonseiten der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungen bzw. Finanzierung zu klären. Genaue Auskunft gibt der jeweilige Versicherer.

Was kann ich selbst bei Schlafapnoe tun?

Patienten können ihre Gesundheit und Schlafqualität selbst fördern, wenn sie Folgendes beherzigen:

  • Immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen
  • Auf Alkohol verzichten
  • Nur leicht verdauliche Speisen abends essen
  • Spazierengehen nach der letzten Mahlzeit
  • Kein Koffein nach 14 Uhr
  • Gewicht reduzieren (zu viele Kilos zeigen sich auch im Rachenraum mit Fettdepots)
  • Ausgleichssport treiben

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