Schleimhautdiagnostik (Bürstenbiopsie)

Schleimhautdiagnostik (Bürstenbiopsie)

Bürstenabstrich, Diagnostik ohne schneiden

Bürstenbiopsie

Bisher wurden Schleimhaut­veränderungen, die nicht dringend als tumorverdächtig angesehen wurden, einfach beobachtet und spielten damit gegen die Zeit – oder es wurde eine Gewebeprobe mittels Skalpell entnommen. Durch das moderne Verfahren des zytologischen Bürstenabstrichs können verdächtige Schleimhaut­veränderungen in der Mundhöhle ohne Skalpell und mit hoher Aussagekraft überprüft werden. Wissen­schaftliche Untersuchungen zeigten, dass mit einer härteren Bürste genau die richtigen Zellen der Mundhöhle entnommen werden können, die dann anschlie­ßend einfach im pathohistologischen Labor untersucht werden können.

Entscheidend für die Aussagekraft der Zellentnahme, mit Hilfe der Bürste, bezeichnet als Bürstenbiopsie, sind die immunmarkierten Strukturproteine, die ein Marker für das aggressive Wachstum bösartiger Mundschleimhaut­verän­derungen darstellen. Bösartige Zellen zeigen sich in der Darstellung  rot und können mit hoher Sicherheit unter dem Mikroskop identifiziert werden. Durch die ausgezeichnete Sicherheit und Aussagekraft dieser modernen und abgesicherten Bürsten-Zellentnahme, wird diese Technik als ersten diagnostischen Schritt im Rahmen des Monitorings von Mundschleimhaut­schädi­gungen empfohlen. Es werden diagnostische Fehleinschätzungen frühzeitig erkannt. Voraussetzung bleibt jedoch die Erfahrung des Spezialisten hinsichtlich der richtigen Entnahmestelle. Bei jedem eindeutigen Karzinom-Verdacht ist jedoch nach wie vor eine Skalpellbiopsie erforderlich. Durch die sehr frühe Erkennung einer bösartigen Veränderung kann die notwendige chirurgische Therapie in der Gesamtheit kleiner bleiben.

Die Bürstenbiopsie hat in kürzester Zeit ihren Weg als absolut sinnvolle Routinemethode in vielen oralchirurgische und zahnmedizinische Praxen gefunden. Hierin besteht eine realistische Chance zum Rückgang der Erkrankungshäufigkeit und -schwere: fortgeschrittene Mundhöhlenkarzinome erfordern meist einschnei­dende Therapiemaßnahmen. Diese sind mit erheblichen Folgen für die Betroffenen verbunden. Frühe Tumorstadien lassen sich in der Regel erfolgreich mit individuellen Einzel­behand­lungen, mit geringen Einschränkungen der Lebensqualität, therapieren.

Jede verdächtige Stelle im Mund sollte untersucht werden. Bösartige oder auch schwere systemische Erkrankungen können so frühzeitig erkannt werden.

Die Regelintervalle sind durch die gesetzliche Krankenversicherung festgelegt. Hier werden die Kosten übernommen. Gelegentlich sind jedoch weitere Vorstellungen möglich, diese würden geringe Kosten verursachen.

Nein, die Behandlung ist nicht schmerzhaft. Hierfür wird eine Nylonbürste verwendet und nur oberflächliches Gewebe abgerubbelt.

Die Verlässlichkeit, gutartige von bösatigen Zellen zu diagnostizieren, liegt bei weit über 90%. Daher ist die Prognose sehr verlässlich einzuschätzen.

Verdächtige Veränderung sollten immer kontrolliert werden, wie oft genau hängt von der Diagnose ab.

Es gibt keine bekannte Risiken. Das Verfahren ist als extrem komplikationsarm einzustufen.

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